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Gedenken an die Verstorbenen der Aktion T4

Am Sonntag fand in der Samariterkirche ein Gottesdienst zum Gedenken der Verstorbenen der „Euthanasie“-Morde statt. Am 29. April vor 85 Jahren wurden 25 Frauen und Männer aus den Samariteranstalten abgeholt, um sie zu töten. Sie waren 18 bis 52 Jahre alt. Sie galten den Nazis als „lebensunwertes Leben“. Innerhalb von zwei bis drei Tagen gab es insgesamt drei Transporte. Von den beiden Transporten nach dem 29. April waren auch Kinder betroffen, sagte Pfarrerin Ulrike Menzel in der Predigt. Eine Diakonisse hätte sich 1971 Frau Dr. Stachat anvertraut. Die Diakonisse habe als junge Schwester einen Befehl erhalten. Sie musste Menschen der Samariteranstalten nach Brandenburg in den Tod begleiten. Die Fürstenwalder Ehrenbürger Friedrich und Dr. Susanne Stachat waren unter den Teilnehmenden. Friedrich Stachat hatte 1972 ein Kunstharzrelief, welches Kinderzeichnungen aus den Samariteranstalten zitiert, erschaffen. Das Epitaph erinnert an die Verstorbenen. Es stand viele Jahrzehnte im Foyer der heutigen Burgdorf-Schule. Nun befindet sich das Kunstwerk am Eingang zum Festsaal und der Samariterkirche. Die neue Info-Tafel daneben erinnert an die „Menschen, die von den Nationalsozialisten als lebensunwert verachtet, aus den Samariteranstalten deportiert und ermordet wurden“. 13 Stolpersteine wurden in den letzten Wochen neu verlegt. Die Vor- und Familiennamen einiger Ermordeter sind bekannt. Jetzt stehen sie auf den neuen Stolpersteinen vor den Häusern auf dem Zentralgelände der Samariteranstalten. Die Lebensdaten der Verstorbenen wurden vorgelesen. Bewohner und Mitarbeiterinnen haben Blumen abgelegt.

Der Begriff "Aktion T4" bezieht sich auf die Tiergartenstraße 4 in Berlin. In der Rede sagt Vorständin Ulrike Menzel: „Die Nationalsozialisten planten sorgfältig bis ins Letzte, Menschen mit einer Behinderung oder psychischen Krankheit zu töten. Die Pläne wurden in Berlin in der Tiergartenstraße 4 gemacht. Deswegen heißt das Programm Aktion T4. Früher sagte man „Euthanasie“, das heißt „guter Tod“. Aber das war kein guter Tod. Die Menschen wurden getötet, nur weil sie behindert oder krank waren.“

#BuntBerührt

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